MuM Nr. 13: Quelle sein
„Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz!
Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens“
Spr. 4,23
Das menschliche Herz – ein so unglaublich wichtiges Organ. Meistens wird uns seine Wichtigkeit erst dann richtig bewusst, wenn das Herz aus dem Rhythmus kommt, es stolpert oder schmerzt. Deshalb ist es gar nicht verkehrt, immer mal wieder zu prüfen: wie geht es denn meinem Herzen?
Wenn wir das jetzt nicht nur medizinisch verstehen, dann dürfen wir uns auch immer wieder die Frage stellen, wie es unserem geistlich-emotionalen Herzen geht. Warum diese Frage so wichtig ist, erklärt der heutige Vers aus der Weisheitsliteratur im Alten Testament. Dort ruft der Verfasser Salomo dazu auf, in besonderer Weise das eigene Herz zu bewahren.
Wie bewahrt man sein eigenes Herz? Aus medizinischer Sicht hätten wir wahrscheinlich relativ schnell eine Antwort dazu. Sport, genügend Schlaf, gesunde Ernährung usw. Jetzt ging es Salomo aber nicht um das rein anatomisch-menschliche Geschehen unseres Herzens. Ihm ging es um das Herz, das fühlt, empfindet, sich freut, verletzt ist, wütet und tobt, zerbricht oder dahinschmilzt.
Auf dieses Herz mit all seinen Regungen, so Salomo sollen wir besonders aufpassen. Aufpassen in Form von: was prägt mein Herz? Wonach richte ich mein Herz aus? Nach guten Dingen, die mich und meine Persönlichkeit stärken? Oder mute ich meinem Herzen Inhalte zu, die es nur noch schwerer und manchmal sogar böser werden lassen?
In den Psalmen lesen wir viel vom menschlichen Herz und von all seinen Regungen. Und wir lesen auch davon, was Gottes Wort mit unserem Herzen macht. Wenn Gott durch sein Wort spricht, dann sind das Worte des Lebens für unser Herz. Sie tun gut, heilen und verbinden, sie lassen das Herz zur Ruhe kommen und verändern es von einem steinernen Herzen in ein Herz aus Fleisch. Sie richten unser Wollen, Denken und Handeln immer mehr auf Gott selbst aus, welcher in Psalm 36,9 selbst als die Quelle des Lebens beschrieben wird.
Ein Herz, welches von Gottes Wort und seinem Geist durchdrungen und berührt ist, weil es aus der Quelle Gottes schöpft, ist ein bewahrtes Herz. Bewahrt nicht durch menschlichen Schutz, sondern durch Gottes Gnade, seine Heilung, seine Vergebung und Bewahrung.
Salomo spricht von unserem Herzen als von einer Quelle, aus der Leben hervorkommt. Leben für uns selbst, denn das, was wir in unserem Herz haben, bestimmt unser Denken und unser Handeln. Aber auch unsere Umwelt wird daran, wie wir mit unserem Nächsten umgehen, sehr schnell merken, ob Leben oder Zerstörung aus unserem Herzen kommt.
Wie geht es deinem Herz in Zeiten wie diesen? Wo so vieles auf uns einströmt, von Angst, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verschwörungstheorien bis hin zu blankem Hass? Wird dein Herz in dieser Zeit davon genährt oder von Gottes Weisheit und seinen Worten? Wenn wir uns seinen Worten zuwenden, bedeutet das keine Abwendung von dem, was gerade in der Welt passiert, noch bedeutet es, alles hinzunehmen ohne zu hinterfragen. Aber wir bekommen eine andere Perspektive, um die Dinge zu bewerten – weil seine Weisheit und Barmherzigkeit uns lenkt und leitet. Und dann kann unser Herz zu einer Quelle des Lebens werden für andere, die verzweifelt und in Not sind – und letztendlich auch für uns selbst.
Wie geht es deinem Herz? Ist dein Herz nah an der Quelle des Lebens, damit es selbst zu einer Quelle werden kann?
Möge dein Herz gut bewahrt und geborgen sein, in den liebenden Händen des Vaters und möge er es halten, heilen und stärken, damit du zur Quelle werden kannst.
Eure Ana