Gerechtigkeit kommt

Wir warten aber
auf einen neuen Himmel und eine neue Erde
nach seiner Verheißung,
in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3,13 (Monatsvers November 2024)

Vor einiger Zeit hatte ich dazu eingeladen, sich die Folgen 22 und 23 aus dem Podcast „Das Wort und das Fleisch“ (unter wort-und-fleisch.de) anzuhören, in denen es um den (jüdischen) Zionismus und den christlichen Zionismus geht. Sie bieten eine gründliche Orientierung gerade in der aktuellen Situation, wo wir hin- und hergerissen sind zwischen der grundsätzlichen Solidarität mit dem Volk Israel und Zweifeln an der Richtigkeit des Kriegseinsatzes in Gaza und im Libanon durch die rechtskonservative Regierung Netanyahu.

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Barmherzig ohne Beschönigungen

Die Güte des HERRN ist’s,
dass wir nicht gar aus sind,
seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
sondern sie ist alle Morgen neu,
und deine Treue ist groß.

Klagelieder 3,22-23

Unser Monatsvers für Oktober ist aus den Klageliedern. Ich weiß nicht, ob du schon mal diese Ecke der Bibel aufgesucht hast. Man kann sagen, dass es eine ziemlich dunkle Ecke ist. Zum einen, weil dieses Bibelbuch etwas schwer zu finden ist – in den christlichen Bibeln wurde es nach Jeremia zwischen die großen Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel gequetscht. In der hebräischen Bibel gehört es an eine ganz andere Stelle. (Wenn du dich genauer mit allen diesen Fragen beschäftigen willst, dann sei dir der entsprechende Artikel „Klagelieder“ im WiBiLex empfohlen, dem Wissenschaftlichen Bibellexikon https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex). weiterlesen

Endgültig zuversichtlich

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen
und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht
durch das Evangelium.
(2. Timotheus 1,10b)

Manche Christen leben sehr stark mit den Losungen oder Wochen- oder Monatsversen. Sie finden darin wertvolle Impulse für den Augenblick, einen Gedankenanstoß, einen Zuspruch oder Trost Gottes. Anderen ist das zu wenig, weil diese Verse doch oft genug aus dem Zusammenhang genommen sind. Mitunter stellt ein Blick in das Drumherum von dem Bibelvers den ersten Eindruck sogar in Frage. Ich würde sagen: Beides hat seine Berechtigung und seine Zeit. Wollen wir Gott nicht vorschreiben, auf welchen Wegen er in unser Leben redet. weiterlesen

Sorgen-Weitwurf

Alle eure Sorge werft auf ihn;
denn er kümmert sich um euch.
(1. Petrus 5,7)

Unseren Wochenvers werden manche eher in der Lutherversion auswendig können: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petrus 5,7) Ich wähle aber die Einheitsübersetzung, weil sie den ursprünglichen Wortlaut etwas besser wiedergibt.

Doch zunächst machen wir uns den Zusammenhang in 1. Petrus 5 bewusst: Wir lesen eine Sammlung von Hinweisen, Tipps und Ermahnungen an die Gemeinde zum Abschluss des Briefes. Unser Vers beendet das Thema „Demut“ (siehe auch die „Inspirationen“ vom 11. August), das von Vers 5b an dran ist: Alle aber begegnet einander in Demut! Denn Gott tritt Stolzen entgegen, Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist! Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch! Wenn wir unsere Sorgen an Gott abgeben, dann ist das ein Zeichen der Demut. Wir anerkennen damit, dass wir auf Gott angewiesen sind, um unser Leben überhaupt führen zu können.

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Vom Atem des Lebens zum Lob Gottes

Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
(Psalm 103,2)

Vielleicht geht es dir ja auch so: Wenn du diesen Psalmvers liest, stimmst du innerlich oder auch laut und fröhlich ein Loblied an. Zum Beispiel „Lobe den Herrn meine Seele, und seinen heiligen Namen.“ (Norbert Kissel 1991) oder etwas neuer „Lobe den Herrn meine Seele, meine Seele lobe den Herrn.“ (Albert Frey 2004). Und gleich stellt sich so ein „seelenerhebendes“ Gefühl ein. Da kommt etwas in Schwingung. Natürlich könnten wir Bibelworte, biblische Gedichte oder Gebete nur vorlesen oder vortragen. Wenn wir sie aber als Lieder singen, sind wir mit wesentlich mehr Sinnen beteiligt. Das nimmt uns als ganzen Menschen mit hinein.

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Besser kennt Gott, wer ihn nicht zu kennen bekennt

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist,
spricht der HERR,
und nicht auch ein Gott, der ferne ist?

Jeremia 23,23 (Monatsvers)

Wenn ich noch einmal die Aufzeichnung von unseren Gottesdiensten auf YouTube ansehen will, erscheinen rechts neben dem Video zahlreiche Vorschläge. Und da ich ohne Anmeldung und meistens anonym (per VPN) die Seite aufsuche, werden diese Vorschläge allein von Googles Algorithmus erstellt: Was andere gesehen haben, was thematisch passt, was viele Klicks hat usw.

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Das ist unser Gott

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
Jesaja 42,3a

Wie wirkt unser Wochenvers auf dich? Ich will mal zwei Reaktionen aufzeigen. Vielleicht sagst du dir: Hä? Was soll mir dieser Bibelvers sagen? Was für ein Rohr soll da geknickt sein, was für eine Kerze nur noch glimmen? Ist das hier ein Auszug aus einem Lehrbuch für Installateure oder Kunsthandwerkerinnen? Zwei Bilder, die dir nicht einleuchten. Außerdem, wer ist der „Er“, von dem hier die Rede ist?

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Mut zur Demut

Gott widersteht den Hochmütigen,
aber den Demütigen gibt er Gnade.
(1. Petrus 5,5b)

 „An Demut macht mir keiner was vor!“ „Ich bin der Demütigste von allen!“ – Ich vermute mal oder hoffe jedenfalls, dass es dir sehr eigenartig vorkommen würde, wenn jemand so etwas ernsthaft behaupten würde. Das kann man vielleicht im Spaß sagen, weil jedem klar ist, dass solche Aussagen nicht funktionieren. Wer wirklich demütig ist, würde noch nicht einmal auf die Idee kommen, so etwas von sich zu geben. Und wer es tatsächlich so meinen sollte, der hat sich schon als hochmütig entlarvt. Dank des amerikanischen Wahlkampfs haben wir gelernt, dass so eine Person als „weird“ bezeichnet werden kann – als seltsam, sonderbar, bizzar.

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Bangemachen gilt nicht: von der Verantwortung im Glauben

Wem viel gegeben ist,
bei dem wird man viel suchen;
und wem viel anvertraut ist,
von dem wird man umso mehr fordern.
(Lukas 12,48b)

Unser Wochenvers schließt ein Gleichnis von Jesus ab, in dem er von einem Hausherrn und seinen Knechten spricht (Lukas 12,35-48). Der Hausherr kann jederzeit überraschend von einer Reise zurückkommen. Die Frage ist, ob seine Knechte darauf vorbereitet sind. Dies soll ein Bild sein über die Wiederkunft Jesu, die auch überraschend sein wird. Wie sind wir als seine NachfolgerInnen darauf vorbereitet? Und die richtige Vorbereitung umfasst nicht nur Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit. Sondern es geht auch darum, in der Zwischenzeit verantwortlich die zugewiesenen Aufgaben wahrzunehmen. Wachsamkeit und Verantwortung ist gefragt.

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Gottes Licht im Bildschirmglanz

Führt euer Leben als Kinder des Lichts!
Denn das Licht bringt als Ertrag
lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
(Epheser 5,8b.9)

Als Paulus die kurze Anweisung unseres Wochenverses geschrieben hat, hatte er nicht im Traum damit gerechnet, dass der auch noch nach knapp 2000 Jahren in aller Welt in hunderten von Sprachen gelesen und weitergesagt werden wird. (Wer’s genauer wissen will: hier findet sich eine aktuelle Bibel-Statistik.) Und noch weniger wäre er auf die Idee gekommen, dass die meisten Menschen seine Worte nicht auf Papyrus oder Pergament lesen werden, sondern digital von einem kleinen oder größeren Bildschirm. Ich sage manchmal zur allgemeinen Verwunderung, dass ich seit Tagen oder Wochen keine Bibel mehr zur Hand genommen habe. Tatsächlich lese ich in der Bibel täglich, aber ausschließlich per Smartphone oder auf dem Notebook. Moderne Zeiten.

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