MuM Nr. 7: Ich BIN – es wirklich!
Noch ist das Ostergeschehen nah. Jesus war, wie es vorausgesagt war, nicht im Grab geblieben. Der Tod wurde überwunden und das Leben war mit all seiner Kraft hineingeplatzt in die Realität der Jünger. Da war er nun wieder. Jesus selbst.
Wie gehen die Jünger damit um, dass Jesus jetzt plötzlich wieder vor ihnen steht? In Lukas 24,39 lesen wir die folgenden Worte:
Ich bin es wirklich: Seht meine Hände und Füße an. Fasst mich an und überzeugt euch selbst – ein Gespenst hat weder Fleisch noch Knochen, wie ihr sie bei mir sehen könnt.
Warum versichert Jesus den Jüngern, dass er es wirklich ist? Sie konnten es nicht glauben, sie zweifelten an ihrer eigenen Wahrnehmung – es war nicht möglich, dass Jesus in seiner ganzen Person und lebendig wieder vor ihnen stand. Sprichwörtlich kann man sagen: sie trauten ihren Augen nicht. Denn was die Augen sahen, lag im Wiederstreit mit dem Verstand.
Wenn Jesus mit seiner ganzen Kraft und seiner Macht in das menschliche Dasein kommt und wir erleben, wie er ist und was er in der Lage ist zu tun, kann es zu solchen Momenten wie bei den Jüngern kommen. Unfassbarkeit überfällt uns und die Zweifel beginnen ihren Lauf. Denn das Wesen und Handeln Jesu passt irgendwie nicht in die Welt, die wir erleben. Er ist so ganz anders, so viel mehr an Hingabe, an Beziehung, an Veränderung, an Vergebung und an Liebe. Ja, da kann man schon ins Zweifeln kommen, ob das wirklich so wahr ist. Ähnlich wie die Jünger, als Jesus wieder vor ihnen stand. Und was macht Jesus? Schimpft er oder wendet er sich enttäuscht ab? Zuerst versichert er den Jüngern, dass er es wirklich ist. In den Worten “Ich bin es wirklich“ klingen die „Ich bin-Worte“ mit. Ich bin derjenige, den ich Euch zu Zeiten meines Lebens und Wirkens auf der Erde vorgestellt habe, ich bin derjenige, der ich euch versprochen habe zu sein. Die Jünger kannten die „Ich Bin-Worte“ (nachzulesen im Johannesevangelium), sie hatten sie von ihm selbst gehört. In dieser Selbstaussage Jesus klingt auch mit, dass wenn er derjenige ist, der er selbst gesagt hätte, dass er sei, dann ist in ihm der Friede, und die Angst darf und soll weichen.
Jesus geht in der Begegnung mit den Jüngern aber noch einen Schritt weiter. Er macht sich begreifbar im besten Sinne des Wortes. Er fordert die Jünger auf, ihn anzufassen. Mit dem Zeigen der Wundmale an den Händen und den Füssen versichert Jesus den Jüngern, dass er eben kein Geist ist. Und zugleich sind eben jene Merkmale, das eine und zugleich besondere Merkmal, dass ihn allein auszeichnet. Kein anderer, der je am Kreuz gestorben war, hätte jetzt mit diesen Merkmalen wieder vor ihnen stehen können. Jesus benutzte die Realität und nicht nur seine Identität, um sich zu erkennen zu geben. Aber genau diese Realität bestätigte auch wiederum seine Identität.
Mit all dem was Jesus in der Begegnung mit den Jüngern tut, will er ihnen den Zweifel und die Angst nehmen. Er will, dass sie begreifen, dass ER Realität ist, auch dann, wenn es für den Mensch unbegreiflich ist. Nicht die Zweifel oder die Angst, sondern das Vertrauen darauf, dass Jesus in all seinem Tun Realität war und sein Sterben und die damit verbundene Auferstehung wirklich wahr sind.
In Johannes 11,25 sagt Jesus von sich selbst, dass er die Auferstehung und das ewige Leben sei. Was braucht es noch mehr, damit die Zweifel in uns zum Schweigen kommen?
Er ist es wirklich, und er will all das in unserem Leben tun und sein, was er von sich selbst gesagt hat. Er will begriffen werden und macht sich uns nahbar, damit wir immer mehr verstehen, mit wem wir es zu tun haben. Nicht Zweifel, nicht Angst, sondern Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, Friede, Vergebung, aufgerichtet werden und geliebt sein, ist das was Jesus uns gezeigt hat. Das ist es, was er für dich sein will. Zweifelst du daran? Dann schau doch auf die Hände und Füße Jesu und hör auf die Worte, die er über sich selbst gesagt hat.
ICH BIN das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt,
wird nie mehr dürsten. (Joh. 6,35)
ICH BIN das Licht der Welt; wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh. 8,12)
ICH BIN die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und die Weide finden. (Joh. 10,9)
ICH BIN der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Joh. 10,11)
ICH BIN die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. (Joh. 11,25)
ICH BIN der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Joh. 14,6)
ICH BIN der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. (Joh. 15,1)
Eure Ana