MuM Nr. 9: Vertraut!
Nein, das waren damals bei Daniel in der Löwengrube keine netten oder putzigen Löwen. Das waren reißende Tiere, die ihrer Natur gemäß darauf ausgerichtet waren zu jagen und zu erlegen. Und dennoch taten sie das bei Daniel nicht. Sie ließen sich diesen Leckerbissen tatsächlich entgehen.
Aber wie kam es überhaupt dazu, dass Daniel in der Löwengrube landete?
Er sollte aufgrund seiner Fähigkeiten vom König als Aufseher über das ganze Land eingesetzt werden. Das wiederum fanden die Herrschenden nicht gut und fingen an, Pläne gegen Daniel zu schmieden. Sie fanden aber keinen Anklagepunkt bei ihm, der vor dem König Bestand gehabt hätte. Also verfassten sie das folgende Gesetz: „Alle Minister des Königreichs, die Statthalter und Satrapen, die Staatsräte und Verwalter haben sich beraten, dass der König eine Verordnung erlassen und ein Verbot bestätigen solle, dass jeder, der innerhalb von dreißig Tagen an irgendeinen Gott oder Menschen eine Bitte richtet außer an dich, König, in die Löwengrube geworfen werden soll.“
Dieses Gesetz hatte nur das eine Ziel, Daniel in Misskredit zu bringen. Denn jeder am Hof wusste von Daniels Glaube an Gott. Und so geschah, was sich die Minister erhofft hatten. Man traf Daniel beim Beten an und sein Schicksal schien besiegelt. Wie vorgeschrieben wurde er in die Löwengrube geworfen. Dieses Urteil bedeutete den sicheren Tod. Denn wie oben schon erwähnt, wollten diese Löwen ihre Gäste verspeisen. Doch bei Daniel war das anders. Als der König am nächsten Tag zur Löwengrube kam, lebte er noch, nicht ein Haar war ihm von den Löwen gekrümmt worden. Zur Befreiung von Daniel lesen wir folgende Worte in Daniel 6,24: „Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.“
Der Glaube an Gott war, was Daniel am Leben hielt. Selbst als er im Angesicht des Todes war, hielt er an diesem Gott fest. Wie nachvollziehbar wäre es doch gewesen, dass Daniel spätestens in der Löwengrube sich die Frage gestellt hätte, was er denn falsch gemacht habe, dass ihm so etwas passiert. Welche Lektion er wohl lernen müsse usw. Kommen Dir solche Fragen bekannt vor, wenn es im Leben nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast? In Gesprächen mit Menschen höre ich immer wieder Äußerungen dieser Art. Und so nachvollziehbar sie erst einmal erscheinen, ist es doch immer die Frage, ob Gott so etwas tun würde, Strafe zu schicken?
Aber ich möchte jetzt gar nicht auf Gottes Verhalten eingehen, sondern auf das von Daniel. Daniel kannte seinen Gott, er hatte viel mit ihm erlebt. Und wenn man sich die Lebensgeschichte von Daniel anschaut, dann war die alles andere als einfach. Weggeführt von seinem Volk, musste er sich am Hofe des Königs zurechtfinden. Und das tat Daniel, aber nicht, indem er seinen Gott aufgab. Er hielt an ihm fest und war bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen. Er glaubte fest an die Kraft und das Eingreifen Gottes. Denn egal, was Daniel am Hofe des Königs getan hatte, Gott stellte sich zu ihm und bewahrte ihn und seine Freunde (Dan. 3,19-24).
Festhalten an dem Gott, den man erlebt hat, von dem man weiß, wie er ist und wie wichtig ihm jedes seiner Kinder ist. Auch dann, wenn es um uns herum dunkel aussieht. Daniel hat das getan und erlebt, wie Gott eingriff. In der Bibel lesen wir immer wieder von Menschen, deren Glaube so tief war und die immer wieder Gottes Eingreifen in den schwierigsten Situationen erlebt haben.
Und du? Hast du das in deinem Leben auch schon erlebt, dass Gott dich bewahrt und gerettet hat oder eine schwierige Situation für dich gut ausgehen ließ? Erzähl uns doch davon, wenn du magst. Ich würde gerne unseren Beitragssonntag etwas abändern und mache Euch folgenden Vorschlag: Jeder der möchte, kann mir per Mail kurz schreiben, wo und wie er Gottes Eingreifen erlebt hat und wo ihn sein Glaube durchgetragen hat. Ich werde dann alles (ohne Namen, es sei denn, ihr schreibt dazu, dass euer Name genannt werden soll) zusammenfassen und an alle weiterleiten. So können wir Anteil haben an dem, was Gott unter uns getan hat, und erleben Stärkung unseres Glaubens.
Ich freue mich von Euch zu hören, von dem, was Gott in eurem Leben getan hat und wie ihr dadurch gewachsen seid. Ich selbst habe das immer wieder erlebt und bin zutiefst dankbar dafür.
Von ganzem Herzen wünsche ich Euch gute und tragende Erlebnisse in Eurem Glauben und auf dem Weg des Lebens.
Seid behütet und bewahrt!
Eure Ana